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Automatisierte Anlieferung mit SAP

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#Supplychain #SAP #AssetManagement #Livello #NagarroEs
IoT Use Case - nagarro + Livello
4 Minuten Lesezeit
4 Minuten Lesezeit

Der intelligente Schrank des Startups Livello ersetzt beispielsweise herkömmliche Food-Automaten für Zwischenmahlzeiten und bietet frische Speisen und Getränke. Die SAP-Integration durch den Spezialisten Nagarro Allgeier ES ermöglicht eine White-Label-Lösung. Damit können Retailer die Automaten unter ihrer eigenen Marke anbieten. Zudem ist der Einsatz ähnlicher Systeme in anderen Branchen möglich, etwa als Materialschrank.

Das Problem: Eine Supply Chain für den smarten Vertrieb

Gesunde und frische Gerichte automatisch verkaufen und nachliefern lassen – diese Möglichkeiten bietet ein neuartiger Food-Automat des Düsseldorfer Startups Livello. Es nutzt dabei das IoT (Internet of Things, Internet der Dinge), die Kombination von Sensordaten (Sensor Fusion) und Machine Learning. Dazu gehört eine speziell gefertigte Hardware, die Livello Smart Kiosk genannt wird.

Im Grunde ist ein Smart Kiosk ein automatisierter Kühlschrank für frische Speisen. Genutzt wird die Mini-Kantine unter anderem von Unternehmen, die Mitarbeitern oder Kunden einen Snack für zwischendurch anbieten wollen. Die Schränke sind vernetzt und überwachen die Frische der Speisen mit Sensoren für Temperatur oder Luftfeuchtigkeit sowie den Füllstand der einzelnen Fächer.

Funktional gesehen entspricht der Smart Kiosk einem PoS (Point of Sale, Verkaufsstelle). Er kann physische Objekte selbständig erkennen, verfolgen, verwalten, verkaufen oder vermieten. Die Lösung ermöglicht es zudem, Benutzer und Artikel zu identifizieren und zuzuordnen. Möglich sind damit verschiedene Auswertungen, etwa welcher Nutzer wann welchen Artikel entnommen oder zurückgelegt hat.

Doch kein PoS ohne Supply Chain: Die Zulieferung muss geregelt sein und automatisch ablaufen. Durch Echtzeit-Warenbestandverwaltung und Fullfillment-Planung können Verfügbarkeit und Produktionsbedarf bestimmt werden, um die Anlieferung zu optimieren. Da der Smart Kiosk auch als White-Label-Lösung für Handelsunternehmen angeboten wird, ist zudem eine SAP-Integration nötig.

Die Lösung: Einbindung in die Lieferkette mit SAP ERP

Das Startup suchte eine möglichst flexible und skalierbare Architektur, die unterschiedliche Anwendungsfälle und Varianten des Smart Kiosk abdeckt. Deshalb arbeitet Livello mit der Nagarro Allgeier ES zusammen, einem SAP-Full-Service-Provider für kritische Unternehmensapplikationen und komplexe ERP-Landschaften. Das Unternehmen hat bereits einige innovative Lösungen für die SAP-Integration in das Industrial IoT entwickelt.

Der Smart Kiosk ermittelt selbst, welche Speisen zur Neige gehen und löst über die SAP-Schnittstelle die Belieferung aus. Die von den Sensoren ermittelten Daten, etwa zum Füllstand, werden zunächst von einem integrierten Edge-Device ausgewertet und zusammengefasst. Anschließend gehen die Informationen über Mobilfunk an eine IIoT-Plattform in der Cloud. Dort werden sie in die Anwendungen des Aufstellers eingespeist.

Zusätzlich gibt es einige spezielle Supply-Chain-Lösungen. So besitzen die Fahrer, die Gerichte zu den Kühlschränken bringen, eine eigene App mit integrierter Routenplanung und den Informationen über die Waren, die sie ins Fahrzeug laden müssen. Außerdem gibt es ein Dashboard, in dem der Verantwortliche für diesen Service alle Informationen sieht: Wo stehen die Kühlschränke? Wie sind die Umsätze? Welche Speisen werden besonders häufig bestellt, welche nur selten?

Diese Informationen helfen dem Lieferanten oder Lebensmittelhersteller das Sortiment zu verbessern oder die Fahrer präziser zu informieren. Die SAP-Integration erlaubt hier eine einfache Abfrage der Daten für die eigenen Systeme. Zudem ist auf Basis dieser Auswertung eine Prognose der Warenumsätze (Demand Forecast) möglich.

Dahinter steckt Machine Learning: Die Software lernt anhand der bisherigen Daten, wie sich der Abverkauf an einem bestimmten Standort vermutlich entwickeln wird und kann die einzelnen Posten einer Lieferung auf jeden Standort abgestimmt zusammenstellen. Der Nachschub kommt immer dann, wenn nur noch ein kleiner Rest im Automaten ist.

Das Ergebnis: Automatisierung der Supply Chain

Das Smart Kiosk ist als intelligenter Kühlschrank flexibel einsetzbar – überall dort, wo auch herkömmliche Food-Automaten genutzt werden. Das Konzept kann allerdings auch skaliert werden: Ein begehbarer, smarter Container funktioniert als Miniatur-Supermarkt, inklusive Bezahlen mit NFC oder sogar vollautomatisch beim Verlassen mit BLE (Bluetooth Low Energy).

Das Konzept ist zudem leicht auf andere Branchen anwendbar. Der Kiosk erlaubt jede Art von „Güterausgabe“, ob durch Verkauf, Verleih oder intern in einem Unternehmen. Ein Beispiel ist das Asset Management. Smarte C-Teile-Behälter ermitteln den Füllstand über das Gewicht und bestellen bei Bedarf automatisch nach. Smarte Werkzeugschränke erkennen anhand von RFID-Tags Entnahme und Rückgabe. Intelligente Medikamentenschränke im Krankenhaus öffnen sich nur dann, wenn berechtigte Personen sich über die NFC-Schnittstelle am Smartphone identifizieren.

In diesen Anwendungsfällen ist eine Integration in die SAP-Systeme der Aufsteller entscheidend. Häufig haben die Unternehmen feste Lieferanten, sodass diese ihre eigene Supply Chain nutzen und über SAP steuern. Kurz: Die SAP-Expertise öffnet für beide Unternehmen einen großen Markt in vielen Branchen.

 

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